Mittwoch, 4. November 2009
Montag, 21. September 2009
"Fabian"
Erich Kästner verschafft den Lesern in seinem Buch „Fabian – Die Geschichte eines Moralisten“, welches zu Beginn der 30er Jahre spielt einen ausgezeichneten Einblick in die damalige Zeit.
Die Hauptperson in seinem Roman ist Jakob Fabian, ein junger, sympathischer Germanist, der nachdenkt. Über die Menschen, über die Liebe und überhaupt über das Leben. Gemeinsam mit seinem Freund Labude durchstreift er die Stadt. Er lernt eine sexsüchtige Dame kennen, betrinkt sich mit seinen Kollegen und bringt, gemeinsam mit Labude einen Kommunisten und einen Nazi ins Krankenhaus. Eines Abends gehen die zwei Freunde in ein Atelier einer lesbischen Frau, wo Fabian Cornelia Battenberg kennenlernt. Die beiden wohnen ungewusst im gleichen Haus und gehen eine Beziehung ein. Fabian ist glücklich, doch schon am nächsten Tag verliert er seinen Job und einige Tage später verlässt ihn auch noch Cornelia, die ihn zwar liebt, aber für Geld eine sexuelle Beziehung mit ihrem Chef eingeht. Als sich auch noch Labude, wegen eines „Scherzes“ umbringt, hält Fabian nichts mehr in der Stadt. Er fährt zurück nach Hause, zu seinen Eltern. Dort trifft er noch auf einige alte Bekannte, doch schlussendlich stirbt er, während er einen kleinen Buben rettet. „Der kleine Junge schwamm heulend ans Ufer. Fabian ertrank. Er konnte leider nicht schwimmen.“ [Seite 236]
Erich Kästners „Fabian“ ist meiner Meinung nach ein ausgesprochen gutes Buch. Zum einen lässt sich Erich Kästner einfach lesen. Schon seine Kinderbücher wie „Das doppelte Lottchen“ oder „Das fliegende Klassenzimmer“ habe ich gerne gelesen. Zum anderen, und das ist natürlich wichtiger, ist der Inhalt dieses Buches wirklich interessant.
Man erfährt in diesem Roman viel über diese Zeit und wie die Menschen damals lebten und dachten. „Fabian“ ist auf alle Fälle lesenswert und regt zum Nachdenken an, da es wichtige, ernste Themen behandelt, über die wir uns vielleicht öfter Gedanken machen sollten.
Sonntag, 20. September 2009
Fabian
Der Moralist Jakob Fabian, ein Germanist, der als Propagandist bei einer Zeitung tätig ist, sieht das Leben mit einer nüchternen Realität. Er hat den Glauben an das Gute im Menschen verloren, ganz im Gegensatz zu seinem besten Freund Labude, der noch immer daran glaubt, dass die Menschen sich ändern und auf ein ethnisch besser vertretbares Niveau heranwachsen.
Fabian sucht fortwährend die Konfrontation mit dem Berliner Nachtleben, um die moralisch nicht vertretbaren Verhaltensweisen der Menschen zu ergründen. Fabian hat damit abgeschlossen die Welt verändern zu können und glaubt schließlich nur noch an eine eigene Veränderung. Er hängt dem Glauben nach, dieser Sinneswandel könne ihn resistent gegen die Enttäuschungen seines Lebens machen. Als sich Fabian und Labude eines Abends in ein Atelier, welches gleichzeitig auch ein Bordell ist, begeben, lernt Fabian Cornelia kennen. Diese ist enttäuscht von den Männern, lässt sich jedoch auf eine Beziehung mit Fabian ein. Alles macht den Anschein, dass Fabian endlich glücklich werden kann und seinen Pessimismus ablegt, bis er die Nachricht erhält, dass er seine Arbeitsstelle verloren hat und sein Kollege ironischer Weise eine Gehalterhöhung für Fabians Idee bekommt. Als wäre dies nicht genug, beschließt Cornelia eine Affäre mit einem Filmdirektor einzugehen, um ihre Schauspielkarriere voran zu treiben. Fabian kann und will dies nicht akzeptieren und trennt sich trotz seiner Liebe von ihr.
Sein Freund Labude lebt für die Vorstellung mit seiner Habilitationsschrift die Grundeinstellung der Menschen gegenüber Lessing zu verändern. Als er die Ablehnung seines Lebenswerkes erfährt, beschließt er seinem nun sinnlos erscheinenden Leben ein Ende zu setzen. Fabians Welt gerät nun komplett aus den Fugen als er von dem Suizid seines besten Freundes und einzigen wirklichen Vertrauten erfährt. In Labudes Abschiedsbrief erfährt er die Gründe des Geschehens, kann jedoch nicht glauben, dass das Meisterwerk seines Freundes so gnadenlos niedergeschmettert wurde und begibt sich auf den Weg zu dem Geheimrat. Dort erfährt er, dass die Ablehnung der Habilitationsschrift nur ein übler Scherz des Assistenten des Geheimrats war und der Geheimrat selbst überaus begeistert ist. Somit wird Fabian bewusst, dass Labudes Selbstmord eigentlich grundlos war. Auf dem Höhepunkt der Enttäuschungen angekommen, fährt Fabian zurück nach Hause zu seiner Mutter, da er den Schmerz den Berlin mit sich gebracht hat, nicht mehr aushält. Dort bekommt er das Angebot für eine politisch rechts orientierte Zeitung zu arbeiten, dies lehnt er jedoch auf Grund seiner Moralvorstellung und seines Stolzes ab. Auf dem Heimweg erschreckt er einen Jungen, welcher neben einem Fluss Fahrrad fährt. Ob absichtlich oder unabsichtlich sei dahingestellt. Der Junge stürzt in den Fluss. Bei dem Versuch ihm das Leben zu retten, ertrinkt Fabian, da er selbst nicht schwimmen kann.
Julia Rossi
Schacherreiter, Christian: Der Wappler. Das österreichische Deutsch in Anekdoten
Das Buch besteht teilweise aus Texten seiner Kolumne „Die Sprache, die wir sprechen“ aus der Wochenendbeilage der Oberösterreichischen Nachrichten. Christian Schacherreiter beschreibt in 45 kurzen Kapiteln Eigenheiten, Schönheitsfehler und Kuriositäten der deutschen Sprache und analysiert Teile unserer Sprache, die zwar für uns schon alltäglich sind, welche aber bei genauer Betrachtung wirklich interessant und wissenswert sind. Zum Beispiel zeigt Schacherreiter wie alleine das Wort „Warmduscher“ ein Abbild für den Zeitgeist und das Bild unserer Gesellschaft von einem „echten Mann“ ist. Er greift aktuelle Beispiele und persönliche Erfahrungen und Erlebnisse auf, um den Leser zu unterhalten und ihn in kurzen, meist witzigen Zitaten auf die Merkwürdigkeiten unserer alltäglichen Sprache hinzuweisen.
Der Schreibstil des Autors ist wirklich genial: Obwohl das Buch rein sachlich betrachtet nur Informationen über die österreichischen Sprache beinhaltet schafft Schacherreiter es, den Leser zu unterhalten und mit kurzen, witzigen Anekdoten aus seinem Alltag unser „Österreichisch“ liebevoll aufs Korn zu nehmen.
Ganz nebenbei lernt man beim Lesen wirklich eine Menge über das österreichische Deutsch.
Für mich ist „Der Wappler“ ein wirklich nettes, unterhaltendes Buch, das beim Lesen wirklich Lust auf ein Germanistikstudium macht. Eigentlich wollte ich in das Buch nur kurz reinstöbern, aber da ich die ersten paar Seiten schon so interessant fand, las ich das Buch sofort ohne Unterbrechung durch. Das einzige, was mich an dem Buch enttäuschte, war dass ich es so schnell ausgelesen hatte und ich nicht weiter über die komischen Anekdoten und Zitate aus dem Buch lachen konnte.
Ich kann das relativ kurze Buch allen (Ober-)Österreichern empfehlen, die auf witzige Art und Weise über stilistische Eigenheiten unserer Sprache informiert werden und der Herkunft von Wörtern wie „Umteufelhose“, „Wappler“ und Co. auf den Grund gehen möchten. Meiner Meinung nach ist das Buch ein echter Geheimtipp und genau das richtige für Zwischendurch. Ich zumindest werde es in nächster Zeit auf jeden fall gleich noch mal lesen. :)
Zitat:
Schacherreiter, Christian: Der Wappler. Das österreichische Deutsch in Anekdoten.
- Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2006 [ISBN 978-3-8000-7173-9]
Freitag, 18. September 2009
Buddenbrooks
Das Wort das Thomas Manns bekanntesten Roman wohl am besten beschreibt ist Gigantisch. Sechs Millionen verkaufter Exemplare, übersetzt in über 40 Sprachen, der Nobelpreis für Literatur und insgesamt sechs Verfilmungen, die letzte erst 2008. Auch der Umfang des Buches ist mit 758 Seiten sehr beachtlich, jedoch sowohl der enorme Erfolg als auch die Länge sind mehr als gerechtfertigt. In einer meisterhaften Sprache und mit einem guten Blick für die wunderschönsten Details breitet Thomas man ein Gemälde einer vergangenen Epoche vor uns aus, das er mit interessantesten Charakteren bevölkert.
Die Handlung erstreckt sich in etwa über den Zeitraum von 1835 bis 1877 und führt uns durch das Leben vierer Generationen der angesehenen Lübecker Kaufmannsfamilie Buddenbrook. Die erste Generation Repräsentiert der alternden Patriarchen Johann Buddenbrook, dieser ist noch ganz Kaufmann und fest von der Richtigkeit und Sinnhaftigkeit seines Tuns überzeugt. Im Laufe der Jahre geht diese Eigenschaft immer mehr verloren. Die Beschreibung der dritte Generation, bestehend aus der naiv-kindliche Antonia, der vom Theater und seinen mehr oder weniger eingebildeten Krankheiten besessener Christian und der begabte aber nicht fürs Kaufmannsleben geeinter Thomas, nimmt einen Großteil des Romans ein. Im letzten Spross der Familie, dem Sohn von Thomas Buddenbrook Hanno, steckt nichts mehr eines Kaufmannes. Aber er besitzt ein großen Musikalisches Talent, eine Eigenschaft die allen andern Buddenbrooks bisher gefehlt hat.
Im Laufe der Handlung erlebt man gemeinsam mit den Figuren traurige und glückliche Momente, Situationen zum Lachen und zum Weinen, man beginnt unwillkürlich mit zu fiebern, doch trotzdem bleibt der Autor immer objektiv und enthält sich eines moralischen Urteils.
Der Stil ist einfach und leicht verständlich. Der Autor benutzt eine Vielzahl von Fremdsprachen und Dialekten, die den Text sehr Lebendig und viel von seinen Witz ausmachen. Es werden immer wieder historische Ereignisse beschrieben, daran ist vor allem interessant zu sehen wie die unterschiedlichen Charaktere auf die Aufstände, Kriege und politische Prozesse reagieren und sich ihr Urteil bilden.
Ich kann diesen Text wirklich jeden empfehlen der sich auch nur ein bisschen Vorstellen kann das er sich für eine Familiengeschichte interessieren könnte. Auf keinen Fall sollte man sich von der Länge abschrecken lassen, denn man wird reichlich belohnt.
Mittwoch, 9. September 2009
Buchrezension: "Der Gebrauch des Menschen" von Aleksandar Tišma
Das Buch beschreibt die Zustände in der kleinen Stadt Novi Sad, an der Grenze zu Ungarn vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Dort leben Serben, Kroaten, Ungarn, Deutsche und Juden friedlich zusammen bis dieses Zusammenleben durch den inmarsch deutscher Soldaten und den Krieg zerstört wird. Anhand von Einzelschicksalen werden die Schrecken des Krieges verdeutlicht. Gerhard fällt als Widerstandskämpfer, seine Schwester Vera wird im KZ als Prostituierte missbraucht, Milinko wird an der Front zum Verstümmelten, der geschickte Srodoje hat, trotz eines langen Weges, den Krieg äußerlich heil überstanden, findet sich aber nach dem Krieg nicht mehr zurecht. Beginnend mit dem Tagebuch einer Lehrerin, das die Figuren miteinander verbindet, beschreibt Aleksandar Tišma auf eindrucksvolle Weise, wie die Personen während des Krieges agieren und nach dem Krieg nicht mehr recht Fuß fassen können, mit den Menschen nicht mehr zurechtkommen, sich nicht mehr zuhause fühlen und daran zugrunde gehen.
Meiner Meinung nach ein sehr düsteres und ungemein eindrucksvolles Buch, das sich weniger mit den Grausamkeiten des Krieges beschäftigt, als mit dem Gefühlsleben derjenigen, die diese Grausamkeiten erleben. Ein anderer Zugang als in vielen anderen Büchern über den Zweiten Weltkrieg, doch (vielleicht gerade deshalb) sehr interessant und spannend.
Zu sehen wie sie erfolglos versuchen in der Nachkriegsgesellschaft Fuß zu fassen und zurechtzukommen erfüllt einen mit Mitleid und man nimmt automatisch Teil an ihren Problemen, Ängsten, Nöten, die alle tief in deren Seelen verwurzelt sind.
Zu Beginn ist es etwas schwieriger zu lesen, da stark zwischen der Geschichte, Ortsbeschreibungen, Personenbeschreibungen, der Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit hin und her gesprungen wird. Als ich mich jedoch erst eingelesen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen, da ich an den Schicksalen der einzelnen Personen sehr interessiert war, mitgefühlt habe und einfach unbedingt wissen wollte, wie es ihnen weiter ergeht.
Fazit: Trotz der Anfangsschwierigkeiten ein sehr gutes, spannendes, und auf jeden Fall empfehlenswertes Buch.
Montag, 24. August 2009
wenn ich mich richtig erinnere, gibt es so etwas wie eine Leseliste für die Ferien UND den Auftrag Rezensionen von Büchern anzufertigen und auf den Blog zu stellen. Es wird Zeit, der Kukuruz ist schon ziemlich hoch, ein sicheres Zeichen, dass sich die Ferien dem Ende nähern.
Sonst würde ich mich auch freuen, wenn ich auf dieser Seite ein wenig über Ferienaktivitäten etc. lesen (oder anschauen: Bilder) könnte.
Genießt den Rest der letzten Schulferien!
Herzlich
Helmut Sturm
Donnerstag, 16. April 2009
Sonntag Palatin
Die Herkunft des Namens Palatin ist noch immer unklar. Damals ein kleines Dorf namens Palatin wurde 753 v.Chr. vom König Romulus gegründet.
An der südwestlichen Seite des Hügels, dort, wo jetzt das Haus des Augustus liegt, stand eine Hütte, die als Haus des Romulus galt.
Viele aus der Klause merkten nicht dass dieses Haus überhaupt noch immer existiert.
Trotz der gewaltigen Bauten, die die Kaiser dort errichtet hatten, wohnten sie dort niemals allein. In stärkerem Umfang entstanden aber rund um den Hügel christliche Kirschen und Klöster, wie zum Beispiel San Gregoro, Santa Anastasia und San Teodoro.
Am Palatin gibt es unter anderem verschiedenen Räumen, wie z.b Studiodo. Das ist kaum 10 qm großer, fensterloser Raum, der erst im 20 Jahrhundert wiederentdeckt wurde. Von hier aus regierte Augustus sein Weltreich.
Erst in der Renaissance wurde der Hügel quasi wiederentdeckt und die Adelsfamilien, die sich dort blutig bekämpft hatten, pflanzten Gärten und Weinberge.
Nach einem 2-stündigen Spaziergang durch die kleine Stadt, trafen wir uns vor dem Ausgang, wo uns genau vor den Augen der Titusbogen stand. Er befindet sich genau am Übergang vom Forum zum Palatin, und ist wohl eines der häufigsten dargestellten antiken Monumente Roms. Nach einem Vortag vom Herr Prof. Sturm fuhren wir wieder zurück ins Hotel, wo wir alle in s Bett fielen und schnell einschliefen.
Admir Hajdarevic